zum Inhalt

EIN DUNKLER REISENDER AUF DEN TIEFEN DER NACHT

Für blowinʼ free, einem Projekt der KunstVereine Ruhr im Rahmen der EMSCHERKUNST.2013, entwickelte Anett Frontzek die Installation EIN DUNKLER REISENDER AUF DEN TIEFEN DER NACHT speziell für den 40-Fuß-Container. In der Sprache der internationalen Handelsbeziehungen klänge das vielleicht so: Dry Cargo in FEU. A site-specific installation in a Forty-foot Equivalent Unit, production just in time. Aber Kunst ist keine Trockenladung, entsteht selten just in time und ist nicht perfekt normiert.

Perfekt normiert sind auch die in den Meeren lebenden Einzeller nicht, die mit anderen Kleinstlebewesen zusammen im Ballastwasser der großen Containerschiffe ihre Reise um die Welt antreten. Am Ende ihrer unfreiwilligen Reise werden die hoch spezialisierten Organisationsformen des Lebens plötzlich in ein fremdes marines Ökosystem gespült, wo sie vergehen, heimisch werden oder als Invasoren eine ganze Lebensgemeinschaft verändern.
Reisten in früheren Jahrhunderten Wissenschaftler und Zeichner in mehrjährigen Schiffsexkursionen über die Weltmeere, wie bei der berühmten Challanger-Expedition von 1872, deren 50 Bände umfassender Expeditionsbericht fast 20 Jahre lang ausgewertet wurde, existiert heute ein internationales Wissenschaftsnetzwerk, das im „Census of Marine Life“ die Bestandsaufnahme des größten Lebensraumes der Erde erfassen will.

Details aus der Installation EIN DUNKLER REISENDER AUF DEN TIEFEN DER NACHT Ausstellungscontainer BLOWINʼ FREE/Emscherkunst.2013

Fluoreszierendes Material auf transparentem Trägermaterial montiert.
Gezeichnet, geschnitten, geklebt.
Größe des Trägermaterials, je Bahn 190 x 100 cm,
Größe der Motive ca. 15 x 15 cm bis 40 x 65 cm.
Größe der Installation ist variabel. 10 Bahnen in dem 40-Fuß Container von 30 m2.

top