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Heimatplanet Erde

Kunst-am-Bau-Projekt für die Georg-August-Zinn-Schule in Kassel


Eingangshalle mit Haupttreppenhaus

Die Georg-August-Zinn-Schule in Kassel ist Europaschule des Landes Hessen und wird von über 800 Schülerinnen und Schülern aus 20 Nationen besucht.

Im Herbst 2002 wurde die Arbeit „Heimatplanet Erde“ für das neue Schulgebäude fertiggestellt. Ausgehend vom Begriff der Europaschule und der Nationalitätenvielfalt von Schülerschaft und Lehrerkollegium reflektiert die Arbeit die besonderen Gegebenheiten an der Schule.


Durchgang mit Leuchtkästen

Räumliche Situation des Geländes

Der torartige Durchgang im neuen Gebäude schafft eine Verbindung zwischen den verschiedenen Gebäudekomplexen der Schule. Durch ihn gelangt man sowohl zu den Pavillons aus den 50er Jahren als auch zum 1980 erbauten Hauptgebäude.


Durchgang mit Leuchtkästen

In die Wand dieser Passage sind zwei Leuchtkästen in der Größe von 84,1 cm x 118,9 cm eingelassen, die inhaltlich miteinander korrespondieren. Die farbigen Darstellungen aller Staatenflaggen der Welt im rechten Leuchttransparent werden durch die schwarz-weiß gedruckten, offiziellen Staatenbezeichnungen ergänzt. Für die Staatennamen finden die jeweiligen Amtssprachen und originalen Schriftzeichen Verwendung.

Thematische Überlegungen zum Heimatplaneten Erde

Mit der nächsten EU-Erweiterung, wird die Sprachenvielfalt im Europäischen Parlament nochmals anwachsen. Die Verwendung der jeweiligen Amtssprachen der einzelnen Länder im Europäischen Parlament trägt ihrer Bedeutung als Ausdruck kultureller Identität Rechnung.National- oder Staatsflagge, deren Beschreibung meist durch Gesetz oder in der Verfassung festgelegt ist, dient in ihrer graphischen Erscheinung als optisches Erkennungszeichen.

Zugehörigkeit zu einer Nation ist nicht nur ein politisches Faktum, das aus Geburtsort oder Nationalität abzuleiten ist. Viel interessanter und ausschlaggebender sind oftmals die emotionalen Faktoren, die geprägt durch Erinnerungen, erlebten Ereignissen, tradierten Rieten und erzählten Geschichten ein Gefühl der Zugehörigkeit z.B. zu einem Ort, einem Personenkreis oder einem Land bilden.

Neben den Elementen Sprache und Bild (Flagge), tauchte bei der Konzeption der Arbeit daher immer wieder der Begriff „Heimat“ auf. Nicht bezogen auf die Zugehörigkeit zu einer Nation, sondern darauf, welche Gefühle und Assoziationen sich beim Einzelnen einstellen, wenn er gefragt wird, was für ihn persönlich Heimat bedeutet.


Eingangshalle

Cafeteria

obere Halle mit Außentreppe

Text- und Bildtafeln innerhalb des Gebäudes

Vom passagenartigen Durchgangsbereich aus, in dem sich die zwei Leuchtkästen befinden, verteilen sich zwanzig Tafelpaare in die beiden Flügel des Gebäudes.
Jeweils eine farbige Flaggentafel ist einer schwarz-weißen Texttafel zugeordnet. Die 20 x 30 cm großen Tafeln bestehen aus einer Trägerplatte aus Aluminium. Der Folienplott ist auf die Rückseite der vorgelagerten Plexiglastafel geklebt.

Für die Schrifttafel wurden Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer unterschiedlicher Nationalität gefragt, was für sie persönlich der Begriff „Heimat“ bedeutet.

Eine Auswahl der Antworten wurden in der jeweiligen Landessprache und in den originalen Schriftzeichen auf die Schrifttafeln gedruckt. Die zwanzig, im Gebäude verteilten Tafelpaare versammeln die Aussagen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen der verschiedenen Nationen und reflektieren den individuellen Heimatbegriff.

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